Die Blockchain-Technologie – Ein Innovationstreiber
Die Blockchain-Technologie hat in den letzten Jahren zu bahnbrechenden Innovationen in ganz unterschiedlichen Branchen geführt. Sie steht für Sicherheit, Transparenz und Unveränderlichkeit. Das wohl bekannteste Beispiel der Anwendung von Blockchain ist die Kryptowährung Bitcoin. Aber was verbirgt sich hinter der Technologie und welche Potenziale eröffnet sie für den HR-Betrieb?
Was ist Blockchain?
Blockchain, auch Distributed Ledger Technology (DLT), kann als eine Art Register bzw. Datenbank verstanden werden, in der eine kontinuierliche Liste an Datensätzen (Blöcken) geführt wird, auf die alle autorisierten Netzwerkmitglieder zugreifen können.
Die in der Blockchain gespeicherten Daten reichen von Transaktionen über Lieferkettendaten bis hin zu Gesundheitsinformationen. Alles, was in Werten ausgedrückt werden kann, kann mit einem Blockchain-Netzwerk verfolgt und gehandelt werden.
Wie funktioniert eine Blockchain?
Eine Blockchain besteht aus zahlreichen aneinandergereihten Blöcken, die sich aus drei essenziellen Bestandteilen zusammensetzen. Zunächst sind das natürlich die Informationen, die mittels der Blockchain übermittelt werden sollen, also bspw. Transaktionsdaten. Hinzukommt der sogenannte Hash, eine Art digitaler Fingerabdruck, der jedem Block eine einzigartige Zeichenabfolge, mit der ein Block identifiziert werden kann, zuordnet. Das letzte Element und die Verbindung zwischen den einzelnen Blöcken stellt ein zweiter Hash dar, der dem vorherigen Block zugeordnet ist. Jeder Block der Blockchain enthält also die entsprechenden zu übermittelnden Informationen, seinen eigenen Hash und den Hash des Nachbarblocks.
Was macht Blockchain so sicher?
Die Blockchain-Technologie gilt als extrem sicher. Das wird vor allem durch drei Faktoren erreicht:
- Hashing
Wie bereits beschreiben, wird jedem Block in der Blockchain ein eigener individueller Hash zugeordnet. Wird ein Block nun verändert, ändert sich automatisch auch sein Hash. Infolgedessen werden alle darauffolgenden Blöcke invalide, da sie nun keine korrekten Hash-Informationen mehr zum vorherigen Block speichern. - Proof-of-work
Da es heutigen Computern möglich wäre, recht schnell alle Hashs der Blockchain wieder zu korrigieren, nachdem ein Block manipuliert wurde, reicht Hashing nicht aus, um Angriffe zu verhindert. Deshalb gibt es den sogenannten Proof-of-work, ein Mechanismus, durch den die Erstellung eines neuen Blocks auf eine bestimmte Zeit verlangsamt wird. Bei Bitcoin sind es 10 Minuten. - Distributed-Ledger
Anders als bei herkömmlichen Datenbanken, liegt die Blockchain nicht auf einem einzelnen Server. Stattdessen wird ein peer-to-peer-Netzwerk genutzt, um die Blockchain zu managen. Sobald jemand neues dem Netzwerk beitritt, erhält diese Person eine vollständige Kopie der Blockchain. Wird nun ein neuer Block erstellt, müssen alle Mitglieder des Netzwerks verifizieren, dass alles seine Richtigkeit hat.
Möchte nun ein Angreifer Daten der Blockchain manipulieren, müsste er alle Blöcke einer Blockchain manipulieren, für alle den Proof-of-work durchführen und Kontrolle über mehr als 50% des Peer-to-Peer-Netzwerks einnehmen. Zusammengefasst: Es ist extrem schwer, ein Blockchain-Netzwerk anzugreifen.
Blockchain in der HR
In Anbetracht der hohen Sicherheit und Transparenz von Blockchain ist es nicht verwunderlich, dass diese Technologie mittlerweile in den unterschiedlichsten Wirtschaftszweigen zum Einsatz kommt. Jeglicher Bereich, in dem Daten nachvollziehbar dokumentiert und sicher verwaltet werden müssen, kann von Blockchain profitieren. Auch die Personalwirtschaft, in der oft große Mengen an personenbezogenen Daten verarbeitet werden, ist davon nicht ausgenommen. Wie also könnte die Blockchain-Technologie HR-Prozesse transformieren?
Einsatzbereiche von Blockchain in der HR
Blockchain findet in der HR vielfältige Einsatzgebiete. Von Aspekten des Recruitings und des Personalmanagements bis hin zur Gehaltsabrechnung und Personaladministration. Hier einige Anwendungsgebiete für Blockchain in der HR:
- Verwaltung von Mitarbeitendendaten
Persönliche Daten, Arbeitsverträge und andere HR-Dokumente können in der Blockchain sicher und nachvollziehbar verwaltet werden. - Verifizierung von Bewerbungsdokumenten
Durch die Speicherung in der Blockchain können Zeugnisse und Zertifikate effizienter und sicherer überprüft werden. - Smart Contracts
Transaktionen und weitere Vertragsvereinbarungen können mittels Smart Contracts automatisiert werden und sparen dadurch Zeit und Ressourcen. - Effizientere Gehaltsabrechnung
Nicht nur bietet Blockchain eine höhere Sicherheit und Nachvollziehbarkeit für sensible finanzielle Transaktionen, auch reduziert sich durch Kryptographie und Smart Contracts das Risiko von Fehlern oder Angriffen.
Die Vorteile von Blockchain in der HR
Je nachdem, wo eine Blockchain eingesetzt wird, kann sie natürlich zu unterschiedlichen Vorteilen führen. Allgemein lässt sich sagen, dass Blockchain in HR-Prozessen folgende positive Effekte haben kann:
- Höherer Automatisierungsgrat und daher höhere Produktivität
Der Einsatz von Smart Contracts kann die Effizienz steigern, die Fehleranfälligkeit mindern und die Arbeitslast reduzieren. - Höhere Sicherheit vor Angreifern und Hackern
Daten liegen dezentral und verschlüsselt vor und können im Nachgang nicht manipuliert werden. Die Unveränderlichkeit der Blockchain macht Betrug fast unmöglich. - Höhere Transparenz und Nachvollziehbarkeit
Alle zugriffsberechtigten Personen können alle Daten einsehen und jede Änderung nachvollziehen. - Bessere Compliance
Durch die lückenlose Dokumentation in der Blockchain unterstützt sie die Einhaltung von gesetzlichen Anforderungen an HR-Aktivitäten
Kleiner Exkurs: Was sind Smart Contracts?
Smart Contracts sind digitale bzw. intelligente Verträge, die als Wenn-Dann-Anweisung in den Code einer Blockchain geschrieben werden. Sie werden ausgeführt und lösen bspw. einen Workflow aus, sobald die vordefinierten Bedingungen des Smart Contracts erfüllt und verifiziert worden sind. Mit Smart Contracts können Verträge also automatisiert werden. Es wird kein Vermittler benötigt, der überprüft, ob die Vertragsbedingungen erfüllt worden sind.
Mögliche Einsatzbereiche von Smart Contracts sind bspw. Rekrutierungsprozesse, bei denen die Smart Contracts sicherstellen, dass alle Schritte korrekt und rechtzeitig durchgeführt werden, oder auch das Leistungsmanagement und die Gehaltsabrechnung, bei denen Gehälter, Boni und andere Bezüge automatisch berechnet und überwiesen werden, sobald entsprechende Bedingungen erfüllt worden sind.
Neue Sicherheitsstandards in der HR mit Blockchain?
Zwar birgt die Blockchain-Technologie vielversprechende Vorteile für einen digitalen HR-Betrieb, allerdings sollte nicht außenvorgelassen werden, dass es – wie so oft – natürlich auch einige Mankos gibt, die einem unüberlegten Einsatz der Technologie entgegensprechen.
So muss durchaus erwähnt werden, dass die Implementierung von Blockchain aufgrund ihrer Komplexität sehr kostspielig werden kann. Auch ist man sich in einigen Bereichen noch nicht über die Einhaltung von Datenschutzgesetzen wie der DSGVO sicher. Die dezentrale Speicherung der Blockchain lässt Bedenken hinsichtlich der Zugriffskontrolle und -regulierung zu. Genauso muss beachtet werden, dass die Technologie relativ neu ist und sie sich dementsprechend noch weiterentwickelt. Wie langfristig sinnvoll und skalierbar die Lösung für etwaige Zukunftsszenarien ist, wird sich in den nächsten Jahren zeigen. Grundsätzlich lässt sich aber dennoch sagen, dass Blockchain voraussichtlich noch viel Einfluss auf die Systemlandschaft von morgen nehmen wird – sei es in HR-Abteilungen, in der Banking- und Finance-Branche oder in anderen Wirtschaftszweigen. Wir bleiben gespannt!
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