Ein Unternehmen steht und fällt mit seinen Mitarbeitenden

Ohne qualifizierte und motivierte Arbeitskräfte wird die Produktivität und Leistungsfähigkeit eines Unternehmens schnell versiegen. Schaut man sich die aktuellen Entwicklungen des Fachkräftemangels an, wird schnell klar: Talente für das eigene Unternehmen zu gewinnen und langfristig an dieses zu binden, ist eine erfolgsentscheidende Aufgabe, wenn nicht sogar DIE erfolgsentscheidende Aufgabe, wenn es um eine nachhaltige und zukunftssichere Unternehmensentwicklung geht.

Zwei zentrale Begriffe, die in diesem Kontext immer wieder genannt werden, sind das sogenannte Human Resource Management (HRM) und Human Capital Management (HCM). Doch was verbirgt sich hinter diesen Begriffen und welche Bedeutung wird den beiden Konstrukten in der Personalwirtschaft von morgen zuteil?

HRM vs. HCM: Ein erster Überblick

Sowohl HRM als auch HCM dienen der Unterstützung und Organisation von Personalprozessen. Heute gehen sie weit über verwaltende Funktionen hinaus, sondern verfolgen durch ihren Einsatz in der Regel auch strategische Ziele der Unternehmensentwicklung. Beide Methoden werden genutzt, um die Vorgänge der Personalarbeit im Unternehmen zu optimieren und dadurch auch die damit verbundenen Prozesse zu vereinfachen bzw. effizienter zu gestalten. Dabei kommen heutzutage oftmals digitale Technologien und Tools zum Einsatz, welche einzelne Aufgaben automatisieren oder Schnittstellen zu anderen Systemen bereitstellen.

Was ist HRM?

Human Resource Management befasst sich vor allem mit der Verwaltung von Personal. Es geht dabei in der Regel vorläufig darum, die richtigen Talente zu rekrutieren und diese auch richtig im Unternehmen einzusetzen, um die strategischen Unternehmensziele zu unterstützen. Doch auch Verwaltungsprozesse sind ein wichtiger Kernbestandteil von HRM. Klassischerweise wird HRM in die Personalverwaltung und in die Personalführung unterteilt. Zu den typischen Aufgaben zählen beispielsweise:

  • Personalverwaltung: Personalbeschaffung, Lohn- und Gehaltsabrechnung, Einsatzplanung, Abwesenheitsmanagement, Vertragsangelegenheiten, Personalcontrolling, …
  • Personalführung: Personalplanung, Personalentwicklung, Personalgespräche, Leistungsbeurteilung, Kulturmanagement, …

Human Capital Management und Human Resource Management haben eine große gemeinsame Schnittmenge. Dennoch gibt es klare Unterschiede: Die stark administrativen und operativen Aufgaben, die im HRM umgesetzt werden, erfahren bei HCM durch die enge Verknüpfung mit den Unternehmenszielen einen deutlich strategischeren Fokus.

Was ist HCM?

Human Capital Management begreift die Arbeitnehmenden als wertvolle Ressource für das Unternehmen und zielt darauf ab, das durch sie bereitgestellte Kapital zu maximieren und bestmöglich im Unternehmen einzusetzen. Die richtigen Skills zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort – Das ist die Devise. Es geht darum, das Potenzial der Mitarbeitenden bestmöglich zu nutzen und zu entwickelt, um hierdurch eine Wertsteigerung zu realisieren, die zur Erreichung der strategischen Unternehmensziele beiträgt. Gleichzeitig werden die Zufriedenheit und die Entwicklung der Mitarbeitenden gefördert.

Klassische Bereiche von HCM umfassen bspw. das Recruiting, das Talentmanagement, das Onboarding, die Weiterentwicklung, Maßnahmen zur Steigerung der Mitarbeiter*innenzufriedenheit, das Leistungsmanagement sowie die Durchführung von Analysen als Basis für Personalentscheidungen.

HRM vs. HCM – Ein Zwischenfazit

Wenngleich sowohl HRM als auch HCM darauf ausgerichtet sind, zur Optimierung und Effizienzsteigerung der Personalarbeit in einem Unternehmen beizutragen, unterscheiden sie sich dennoch hinsichtlich ihres Schwerpunktes. Während sich HRM maßgeblich auf die administrativ-operativen Aspekte der Personalverwaltung und -führung konzentriert, stehen bei HCM die strategischen Ziele des Unternehmens und deren Erreichung durch eine effiziente Entwicklung des Humankapitals im Vordergrund. Vielmehr ist es an dieser Stelle wichtig, zu betonen, dass HCM natürlich auch HRM-Funktionen umfassen muss.

HR-Systeme

Sowohl HRM als auch HCM basieren in vielen Bereichen auf dem Einsatz moderner Software-Lösungen, die dabei helfen, HR-Prozesse effizienter zu gestalten. Je nach System sind unterschiedliche Komponenten und Funktionen enthalten. Nicht selten haben die eingesetzten Systeme einen modularen Aufbau, durch den die benötigten Prozesse im System zu einer individuellen Lösung zusammengestellt werden können. Essenziell sind dabei auch die Schnittstellen zu anderen Systemen im Unternehmen wie bspw. dem ERP- oder CRM-System, damit Informationen nahtlos von einem ins andere System fließen können.

HRMS – Das steckt in einem HRM-System

Grundlegende Funktionen, die in vielen HRM-Lösungen enthalten sind, sind unter anderem:

  • Stammdatenerfassung & -verwaltung
  • Entgeltabrechnung
  • Zeiterfassung
  • Personalbeschaffung
  • Compliance Management

Allerdings kommt es auch oft vor, dass mehrere Systeme miteinander kombiniert werden, um die gewünschten Prozesse vollständig abbilden zu können.

HCMS – Was kann ein HCM-System?

Oft umfasst ein HCM-System dieselben Elemente wie ein HRM-System, erweitert diese aber um zusätzliche Funktionen zur strategischen Entwicklung und Verwaltung des Humankapitals – bspw. in den Bereichen:

  • Talentmanagement
  • Leistungsmanagement
  • Personalentwicklung
  • Reporting und Analyse

Essenzielle Bestandteile von HR-Lösungen sind Funktionen zur Automatisierung von Prozessen und zur Integration anderer Systeme, um mehr Effizienz und eine geringere Fehleranfälligkeit zu gewährleisten. Sowohl HCM- als auch HRM-Systeme sind daher wertvolle Tools der Personalabteilung, da Sie Fachkräften dabei helfen, einen Überblick über die vielen verschiedenen HR-Prozesse zu behalten. Vor allem im Bereich der Lohn- und Gehaltsabrechnung ist es wichtig, jederzeit die Korrektheit und Rechtskonformität der Prozesse zu gewährleisten – und dabei unterstützen HRM- und HCM-Systeme insbesondere durch Ihren hohen Automationsgrat.

HXM – Die Zukunft der HR

Werfen wir einen Blick auf die aktuellen Entwicklungen der HR-Welt. Neue Technologien und veränderte Wertesysteme sorgen dafür, dass bisher weit verbreitete Perspektiven der Personalwirtschaft von moderneren Ansätzen abgelöst werden. Eine dieser abzulösenden Sichtweisen ist das Verständnis des Menschen bzw. der Mitarbeitenden als Ressource. Eine Vermögensanlage, die genauso gesteuert werden kann wie eine Maschine.

Was dabei nicht beachtet wird? Menschen haben einen freien Willen, eine lebhafte Emotionswelt, die oft nicht darauf ausgelegt ist, „einfach zu funktionieren“ – und das ist auch ganz gut so. Menschen wollen Lust auf ihren Job haben und suchen Kontakt zu Gleichgesinnten. Im gleichen Maße geben sie diese Motivation allerdings auch in ihre Arbeit zurück, ist es einem Unternehmen erst einmal gelungen, ebendiese zu wecken.

Menschen sind also mehr als eine Ressource. Dieser kulturelle Wandel ist mittlerweile auch in der Wirtschaft angekommen. Nach Human Resource Management und Human Capital Management ist der nächste sinnvolle Schritt also das sogenannte Human Experience Management (HXM).

Was ist HXM?

Beim Human Experience Management steht der Mensch und seine Erfahrung im Vordergrund. Die gesamte Personalarbeit wird auf den Menschen und seine Bedürfnisse ausgerichtet. Es geht darum, wie die Employee Experience (Mitarbeiter*innenerfahrung) verbessert und zugleich ein Umfeld geschafft werden kann, in dem sich Mitarbeitende wohlfühlen und bestmöglich entfalten können.

Human Experience Management folgt der Überzeugung, dass eine hohe intrinsische Motivation – und damit die Zufriedenheit der Mitarbeitenden – die emotionale Bindung und Loyalität zum Unternehmen stärkt und Begeisterung bei der Belegschaft hervorruft. Das Schaffen positiver Erlebnisse im Arbeitskontext nimmt hier einen besonderen Stellenwert ein. Idealerweise trägt HXM dazu bei, dass eine positive Beziehung zum Arbeitnehmenden aufgebaut werden kann und dieser seine Stärken gerne für das Unternehmen einsetzt. HXM wird dadurch zu einem mitarbeiter*innenorientierten Ansatz, der durch die Priorisierung der Employee Experience einen messbar positiven Einfluss auf den Unternehmenserfolg nehmen kann.

HXM in der Praxis: Hersteller machen es vor

Die neue Entwicklung der Personalwirtschaft hin zum Human Experience Management geht auch an Software-Herstellern nicht vorbei.

Schon heute gehören zu den Kernelementen moderner HCM-Suites bspw. intelligente Selfservice-Funktionen. Es bleibt nur abzuwarten, wann weitere Technologie-Trends wie KI zur Verbesserung der Employee Experience zum neuen Standard für marktführende HR-Stoftware werden.

Abzusehen ist auf jeden Fall, dass Bereiche wie Inklusion und Vielfalt, die Optimierung auf mobile Endgeräte oder auch der Support von Mitarbeitenden beim Aufbau neuer Qualifikationen mehr und mehr Einfluss auf den Funktionsumfang von HR-Software haben werden – All das im Sinne einer positiven Employee Experience.

Da ist viel los in der HR-Welt – Brauchen Sie einen Wegweiser?

Die Personalwirtschaft ist dynamisch – und genauso dynamisch und anpassungsfähig muss auch ihre HR-Systemlandschaft sein. Haben Sie schon die beste Lösung für sich gefunden? Gerne beraten wir Sie individuell, welches System zu Ihnen passt. Auch unterstützen wir Sie bei allen Belangen rund um das Thema HR-Digitalisierung! Kommen Sie gern auf uns zu. Wir freuen uns darauf, gemeinsam effiziente Prozesse für Ihren HR-Betrieb zu entwickeln.


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